Missbrauch indigenen Territoriums in Kambodscha durch einen europäischen Agrarkonzern: Appell an die Regierung Luxemburgs

Monotone Kautschukplantagen an Stelle des indigenen Wald- und Landwirtschaftsgebiets (c) Jack Brook/CamboJA

In Kambodscha verlor das indigene Volk der Bunong vor bald 15 Jahren grosse Gebiete, die die kambodschanische Regierung an den luxemburgisch-schweizerischen Agrarkonzern Socfin übertrug – ohne Konsultation und Zustimmung der Indigenen. Eine von der Schweiz, Luxemburg und Deutschland finanzierte Mediation hat diesen kolonialen Prozess vor kurzem weissgewaschen und in fragwürdiger Weise zu legitimieren versucht (s. letzten Artikel hierüber).

Zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für Gerechtigkeit für die Bunong einsetzen wie BIPA und FIAN, konnten mit schweizerischen und deutschen Behörden über die problematische Mediation sprechen – Luxemburg hingegen lehnte ein Gespräch ab. Acht Organisationen aus Kambodscha, der Schweiz, Luxemburg, Deutschland und Belgien haben sich deshalb mit einem öffentlichen Statement an die luxemburgische Regierung gewandt. Dieses informiert die Regierung über die höchstwahrscheinlich illegale Landaneignung, den problematischen Mediationsprozess und die menschenrechtliche Verantwortung Luxemburgs als Domizilstaat von Socfin. Die Organisationen rufen die Regierung dazu auf, mit den andern Geberstaaten der Mediation Sofortmassnahmen zum Schutz des indigenen Landes zu unterstützen und einen echten, menschenrechtsbasierten Konfliktlösungs- und Wiedergutmachungsprozess einzuleiten.

In der Zwischenzeit ist ein Evaluationsbericht zur Mediation erschienen, der nun seinerseits die Mediation weisswäscht. Darüber berichten wir im nächsten Artikel.