Eilaktionen / Fälle

Überblick
Nepal: Dammbauten in Indien bedrohen über 3’000 Familien mit Überflutungen (2015)
Philippinen: Recht auf Nahrung von 500 PächterInnen bedroht (2014)
Philippinen: Schleppende Landzuteilung bedroht Landlose (2014)
Moçambique: Baumplantagen verletzen Menschenrechte (2012/13)
Philippinen: Die Landreform auf der Hacienda Luisita muss umgesetzt werden (2012)

Überblick

Auf drohende oder eingetretene akute Verletzungen des Rechts auf Nahrung reagiert FIAN mit E-Mail-, Brief- und Fax-Kampagnen. Bei diesen Urgent Actions bzw. Eilaktionen fordern Mitglieder und UnterstützerInnen aus aller Welt die Verantwortlichen auf, die Menschenrechte einzuhalten und die Rechte der Betroffenen wieder herzustellen. Dabei handelt FIAN immer auf Anfrage und in enger Zusammenarbeit mit der betroffenen Gemeinschaft bzw. deren Vertretern.

Das internationale Echo stärkt die Position der Betroffenen gegenüber mächtigen Interessen und hilft ihnen, ihre Anliegen nachdrücklich vorzubringen. Eilaktionen lösen nicht selten eine Reaktion in der Presse und damit einen Handlungsdruck bei den Verantwortlichen aus. Eilaktionen sind nicht nur Solidaritätskundgebungen, sondern bewirken oft konkrete Verbesserungen für die Betroffenen. Die weltweite Solidarität hilft ihnen ausserdem, durchzuhalten und für ihre Rechte zu kämpfen. FIAN verfolgt die Situation der jeweiligen Fälle aufmerksam und in engem Kontakt mit den Betroffenen weiter.

Jährlich werden mehrere Eilaktionen durchgeführt. Möchten Sie daran teilnehmen, melden Sie sich über das Formular an.

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Nepal: Dammbauten in Indien bedrohen über 3’000 Familien mit Überflutungen (2015)

csm_Rapti_River_people_looking_for_safe_place_73feb7317eBetroffene: Über 3’000 Familien in den sechs Dörfern Holiya, Betahani, Gangapur, Fatepur, Mataiya and Bankatti im Bezirk Banke

Verantwortliche: Regierungen von Nepal und von Indien

Der Fall: Der Bau des grenznahen Laxmanpur-Dammes und des Kalkalwa-Dammes in Indien führte zu einer enormen Verstärkung bisheriger leichter Überschwemmungen. Mehrere Dörfer werden jährlich überflutet, weswegen sich die Menschen regelmäßig Hunger, Mangelernährung und wasserbürtigen Krankheiten ausgesetzt sehen. Immer wieder kommt es zum Verlust von Menschenleben, Vieh und Ernten sowie zur Beschädigung von Häusern und Eigentum.

Der Bau eines Schutzdammes auf beiden Seiten des Flusses wäre die einzig langfristig sinnvolle Lösung. Dies ist von der Regierung Nepals jedoch nicht geplant. Dabei drohen die jüngsten Ausbaupläne Indiens die Überflutungen noch zu verstärken. Die Regierung Indiens ihrerseits ist völkerrechtlich verpflichtet sicherzustellen, dass eigene Bauprojekte nicht das Recht auf Nahrung in Nepal verletzen.

Sie können sich an der Eilaktion beteiligen und ein (vorgefertigtes) E-Mail oder einen Brief an den nepalesischen Premierminister senden.

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Philippinen: Recht auf Nahrung von 500 PächterInnen bedroht (2014)

Betroffene: PächterInnen und ihre Familien auf der Hacienda Matias auf den Philippinen

Verantwortliche: Department of Agrarian Reform und das Büro des philippinischen Präsidenten

Der Fall: Seit 2004 verlangen die PächterInnen auf der Hacienda Matias die Verteilung des 1’716 Hektaren umfassenden Landbesitzes unter dem Nationalen Agrarreform-Programm CARP (Comprehensive Agrarian Reform Program). Die Landreform ist jedoch auf der Hacienda Matias immer noch nicht umgesetzt und die PächterInnen und ihre Familien leiden weiterhin an Ernährungs-Unsicherheit und Schikanierungen. Dies geht auf den Widerstand des Grundeigentümers, aber auch auf Verzögerungen im Büro des philippinischen Präsidenten und auf die schleppende Landvermessung durch das Landreform-Departement (Department of Agrarian Reform, DAR) zurück.

Dieser Fall braucht Ihr schnelles Handeln, indem Sie an der Eilaktion teilnehmen und die entsprechenden Behörden auf den Philippinen auffordern, den Landverteilungsprozess zu beschleunigen, um das Recht auf Nahrung der PächterInnen und ihrer Familien zu gewährleisten und den Schikanierungen der PächterInnen ein Ende zu setzen.

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Erfolg: noch offen

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Philippinen: Schleppende Landzuteilung bedroht Landlose (2014)

Betroffene: Landlose, v.a. ehemalige LandarbeiterInnen der Gross-Hacienda «Luisita»

Verantwortliche: Department of Agrarian Reform

Der Fall: Das Recht auf Nahrung von 6’212 ehemaligen LandarbeiterInnen auf dem Gebiet der Hacienda Luisita ist trotz der Zuteilung von Landtiteln bedroht. Nach einem jahrzehntelangen Kampf um die Umsetzung des Nationalen Agrarreform-Programms haben die ehemaligen LandarbeiterInnen der Hacienda schlussendlich ihre Landtitel erhalten: die im Oktober 2013 vom Agrarreform-Departement ausgestellten Eigentumszertifikate. Trotzdem können sie das zugeteilte Land immer noch nicht bewirtschaften, um ihr Recht auf Nahrung zu verwirklichen. Dies geht u.a. zurück auf:

  • die schleppende Landvermessung durch das Agrarreform-Departement zur Parzellierung und Zuteilung des Landes, vor deren Abschluss das Land nicht übernommen werden kann
  • bestehende informelle und illegale Vertragsverhältnisse mit Mittelsmännern, denen die LandarbeiterInnen besetztes Land aus der Not heraus zum Anbau von Zuckerrohr verpachtet haben
  • das Fehlen der landwirtschaftlichen Unterstützungsmassnahmen, die das Agrarreformprogramm vorsieht
  • das Fehlen von polizeilichem Schutz gegenüber den Mittelsmännern und ihrem bewaffneten Sicherheitspersonal.

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Erfolg: noch offen

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Moçambique: Baumplantagen verletzen Menschenrechte (2012/13)

Betroffene: bäuerlicher Gemeinden in der Provinz Niassa

Verantwortliche: Regierungen von Moçambique und Schweden, Global Solidarity Forest Fund GSFF (Schweden), Chikweti Forests of Niassa (Tochter von GSFF)

Der Fall: Die Regierung von Mosambik hat im Interesse des Wirtschaftswachstums jahrelang Privatinvestoren bei der Anpflanzung riesiger Baumplantagen unterstützt. In der Provinz Niassa hat die Firma Chikweti Forests of Niassa bereits 45’000 Hektaren Land aufgekauft und 13’000 Hektaren davon mit Föhren und Eukalyptus bepflanzt. Die lokalen Gemeinschaften verlieren ihr Ackerland und den ursprünglichen Wald, der ebenfalls als Einkommensquelle genutzt wurde. Es wird befürchtet, dass die Plantagenwirtschaft zu Wasserknappheit und Wasserverschmutzung führen wird. Die Menschenrechte auf Nahrung und auf Wasser werden verletzt.

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Erfolg: noch offen

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Philippinen: Die Landreform auf der Hacienda Luisita muss umgesetzt werden (2012)

(c) Raffy LermaKnapp zehn Jahre, nachdem die Landarbeiter der Hacienda Luisita ein Ende der «Stock Distribution Option» (Kapitalanteils-Verteilungsoption, SDO) beantragt hatten, bestätigte der Oberste Gerichtshof der Philippinen nun endlich seine frühere Entscheidung, die SDO zu annullieren, und ordnete eine Neuverteilung der Ländereien an die landlosen Landarbeiter an.

Da dieses Urteil noch nicht rechtskräftig und somit auch nicht vollstreckbar ist, benötigen die Landarbeiter jede Unterstützung, sowohl in der Übergangszeit als auch nach der Umverteilung – damit diese Neuverteilung der Ländereien nicht nur ein Sieg auf dem Papier bleibt.

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