Newsletter 4 / 2016

Chères sympathisantes, chers sympathisants,

cette newsletter n’apparaît qu’en allemand parce qu’elle concerne principalement des événements en Suisse alémanique.

Werte InteressentInnen,

bedroht das internationale Dienstleistungsabkommen TISA das Recht auf Nahrung? Dazu hat FIAN Schweiz ein Diskussionspapier entwickelt und eine Veranstaltung abgehalten. Darüber und über weitere Veranstaltungsangebote berichtet dieser Newsletter.

TISA und das Recht auf Nahrung
Film «Landraub» am 13. April in Brugg
Veranstaltungsreihe «Das Recht auf Nahrung: aktuelle Herausforderungen» an der Uni Zürich
Trainings on ESCR and the rights of peasants at the Geneva Academy

TISA und das Recht auf Nahrung

Seit einigen Jahren handeln vorwiegend reiche Staaten ausserhalb der Welthandelsorganisation WTO internationale Mega-Handelsabkommen aus: TTIP, TPP und CETA (für Güter) und TISA (für Dienstleistungen). Die Schweiz ist an der Aushandlung des Dienstleistungsabkommens TISA (Trade in Services Agreement) beteiligt.

FIAN Schweiz hat sich gefragt, ob TISA das Recht auf Nahrung im globalen Süden gefährden und Menschenrechte in der Schweiz missachten könnte. Wir haben Erstaunliches festgestellt und dazu
► ein Diskussionspapier entwickelt
► eine Veranstaltung durchgeführt.

Das Diskussionspapier zeigt auf, dass und wie TISA das Recht auf Nahrung im globalen Süden gefährden kann: Über die mögliche Privatisierung der Wasser-, Energie- und Gesundheitsversorgung, der landwirtschaftlichen Unterstützungsdienste und der Entsorgung, über den freien Bodenerwerb für ausländische Investoren, die Deregulierung von Finanzdienstleistungen (Nahrungsmittelspekulation, Finanzierung von Land Grabbing) und das Verbot der Lebensmittelsubventionierung und von Import- und Exportbeschränkungen.
Leider können die Erkenntnisse nur teilweise als gesichert gelten, da die Staaten die Verhandlungen unter weitestgehender Geheimhaltung führen und keine aktuellen Verhandlungdokumente greifbar sind. Damit verletzt die Schweiz die Menschenrechte auf Information über und Teilhabe an politischen Prozessen, die die Einwohner der Schweiz betreffen.
FIAN Schweiz stellt klare Forderungen bezüglich Verhandlungsmandat, Öffentlichkeit und Partizipation, Menschenrechtsverträglichkeitsprüfung, Verhandlungsmoratorium, Aufgabe kritischer Klauseln und der Anhänge, Rückkehr in den WTO-Rahmen und – bei Nichterfüllung dieser Forderungen – Austritt aus den Verhandlungen.

An der Veranstaltung «Freihandel, TISA und das Recht auf Nahrung» vom 24. Februar 2016 beleuchteten Christian Etter vom SECO TISA aus Sicht des verhandelnden Bundesamtes, Stefan Giger vom VPOD TISA aus gewerkschaftlicher Sicht und Lorenz Naegeli von FIAN Schweiz referierte zu TISA und das Recht auf Nahrung. Diese Präsentationen sind auf der TISA-Themenseite von FIAN Schweiz abrufbar.
Christoph Good vom Kompetenzzentrum für Menschenrechte an der Uni Zürich moderierte die Podiumsdiskussion. Nach einem einleitenden Kommentar von Alice Froidevaux von der Uni St. Gallen zu Freihandel und Familienlandwirtschaft im globalen Süden nahm das zahlreich erschienene Publikum rege teil.

FIAN Schweiz wird am Thema dran bleiben. Am 11. Mai nimmt Michael Nanz von FIAN Schweiz an einer Podiumsdiskussion zum Thema «Right to Water and Trade Agreements» an der Konferenz «Commons in a ‚Glocal‘ World: Global Connections and Local Responses» an der Uni Bern teil.

Film «Landraub» am 13. April in Brugg

Die Filmreihe CAMPUSCINEMA@ODEONBRUGG zeigt am Mittwoch, 13. April im Kino Odeon in Brugg beim Bahnhof den Film «Landraub» zum Thema Land Grabbing. Ackerland wird immer wertvoller und seltener. Jedes Jahr gehen etwa 12 Millionen Hektar Agrarfläche durch Versiegelung verloren. Nach der Finanzkrise 2008 hat das globale Finanzkapital die Äcker der Welt als Geschäftsfeld entdeckt. Mit dem Landraub wollen die Reichsten der Welt sich Zugriff auf die wichtigste Ressource dieser Welt sichern. Statt Bauern bestimmen dann Profitinteressen über die Böden. Nach der Vorführung findet ein Filmgespräch mit Michael Nanz von FIAN Schweiz statt, moderiert von Thomas Gröbly von der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW.

Veranstaltungsreihe «Das Recht auf Nahrung: aktuelle Herausforderungen» an der Uni Zürich

Das Kompetenzzentrum Menschenrechte der Uni Zürich lädt ein zur öffentlichen Veranstaltungsreihe «Das Recht auf Nahrung: aktuelle Herausforderungen» mit folgendem Programm (jeweils
18:15 – 19:30 Uhr an der Uni Zürich, Hauptgebäude, Rämistrasse 71, im Hörsaal KOL-F-121; Anmeldungen nicht erforderlich und freier Eintritt):

  • 26. April: The Right to Food in Times of Crisis and Conflict. Mit Dr. Peter Bieler (DEZA) und Dr. Christophe Golay (Geneva Academy of International Humanitarian Law and Human Rights; Vorstandsmitglied von FIAN Schweiz).
  • 17. Mai: Recht auf Nahrung und die Initiative für Ernährungssouveränität. Mit Christa Preisig (Universität Luzern) und Ulrike Minkner (Vizepräsidentin uniterre; Mitinitiantin der Initiative «Ernährungssouveränität»).
  • 31. Mai: Das Recht auf Nahrung, grüne Gentechnik und Saatgutschutz. Mit Prof. Dr. Ueli Grossniklaus (Universität Zürich), Regina Ammann (Syngenta Crop Protection AG) und Silva Lieberherr (Brot für Alle).

Trainings on ESCR and the rights of peasants at the Geneva Academy

The Geneva Academy of International Humanitarian Law and Human Rights is proposing a series of trainings on economic, social and cultural rights (ESCR): two introductory courses (one in English and one in French) and an advanced course on monitoring techniques in 2016. It also offers a training on the rights of peasants.

These courses offer a unique opportunity to acquire a solid understanding of ESCR and the rights of peasants, to grasp with new developments – SDGs, the entry into force of an individual complaint procedure at the international level for ESCR, case law, ETOs, negotiation of the UN Declaration on the rights of peasants – or to broaden your knowledge on techniques to monitor ESCR. Participants in the training courses are offered a unique opportunity to network with Geneva-based practitioners, attend conferences featuring key experts and interact with UN human rights mechanisms, including the UN Committee on economic, social and cultural rights.

These courses are aimed at professionals working in National Human Rights Institutions, NGOs, social movements, international organizations or development agencies, academics, researchers, diplomats and government officials.

further information on the ESCR training courses
further information on the training on the rights of peasants



FIAN Suisse/Schweiz

Combattre la faim avec les droits humains / mit Menschenrechten gegen den Hunger und für ein Leben in Würde
www.fian-ch.org / www.facebook.com/fian.suisse.schweiz

Secrétariat: 15 rue des Savoises, CH-1205 Genève, Tel: +41 (0)22 328 03 40, fian@fian-ch.org
Regionalbüro Deutschschweiz: Quellenstrasse 31, CH-8005 Zürich, Tel: +41 (0)76 420 85 04, kontakt@fian-ch.org

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