Neue globale Strategie – das Recht auf Nahrung in schwierigen Zeiten schützen
Anlässlich der alle drei Jahre stattfindenden Delegiertenversammlung von FIAN International versammelten sich fünfzig Delegierte aus verschiedensten Regionen der Welt vom 31.10. bis 4.11.2017 in Kathmandu, Nepal, um aktuelle Herausforderungen in Bezug auf das Recht auf Nahrung zu identifizieren. Es gilt, sich sowohl neuen als auch seit langem bekannten Herausforderungen zu stellen. Um dies zu schaffen, verfolgt FIAN International künftig eine neu überarbeitete Strategie unter der Leitung des neu gewählten Präsidenten Sarba Raj Khadka.
Für FIAN Schweiz war Michael Nanz vor Ort.
Neue und altbekannte Herausforderungen
Das Fazit der Delegiertenversammlung ist: Vor allem die zunehmende Einflussnahme von transnationalen Konzernen auf die Gestaltung der Ernährungssysteme und die Politik – auch bekannt als «corporate capture» – ist eine Gefahr für die Demokratie und das Menschenrechtssystem selbst. Durch die zunehmende finanzielle Kontrolle und Kommodifizierung von Land, Saatgut, Nahrung und Wasser durch Konzerne wird der freie, demokratische Zugang zu diesen Ressourcen fast zu einer Illusion.
Neue Strategie für schwierige Zeiten
Vor diesem Hintergrund haben sich FIAN International und Sektionen in der ganzen Welt in einem neuen Strategieplan verpflichtet, für eine angemessene Ernährung in nachhaltigen und lokalen Nahrungsmittelsystemen zu arbeiten. Wichtige Ziele in den kommenden Jahren sind daher, die Selbstbestimmung der Menschen in Bezug auf Ernährung und natürliche Ressourcen zu stärken, sowie Klima- und Umweltzerstörung zu bekämpfen. Lokale Nahrungsmittelproduktion muss gefördert und gegen den Einfluss von Konzernen verteidigt werden.
Die Arbeit von FIAN für verbindliche Mechanismen zur Regulierung von Konzernen ist von entscheidender Bedeutung. Hand in Hand mit diesem Ziel wird die Organisation daran arbeiten, die Demontage von Demokratie und Menschenrechten, sowie die Kriminalisierung von sozialen und politischen Kämpfen und Akteur/innen zu beenden.
Neuer Präsident
Nach mehr als sechs Jahren grossen Einsatzes und Dienstes ist die Präsidentschaft von Anita Klum (Schweden) zu Ende gegangen. «Anita hat sich leidenschaftlich dafür eingesetzt, unsere nationalen Sektionen zu stärken und unsere internen Strukturen rechenschaftspflichtiger und partizipatorischer zu machen. Das ist vielleicht auch der Grund, warum viele neue Gruppen FIAN beitreten wollen», sagt Sofia Monsalve, Generalsekretärin von FIAN International.
Der neu gewählte Präsident, Sarba Raj Khadka (Nepal), begleitet FIAN schon lange. Nun übernimmt er das Amt in einer Zeit, in der Menschenrechtsbewegungen auf dem asiatischen Kontinent wachsen und gestärkt werden – und wo in Zukunft für die globale Bewegung viel auf dem Spiel steht. Neben seiner Tätigkeit als Generalsekretär von FIAN Nepal war Sarba in den letzten Jahren ein sehr aktives Mitglied des Vorstandes von FIAN International. «Ich fühle mich sehr geehrt, als neuer Präsident gewählt worden zu sein. Ich freue mich darauf, einen Beitrag zur Unterstützung der Kämpfe für das Recht auf Nahrung zu leisten, unter der Prämisse unserer Strategie, die Macht von Konzernen zu brechen und gleichzeitig die Selbstbestimmung der Menschen zu stärken», erklärt er.