Collective Action for Tomorrow’s Food System

Johanna Huber, Vorstandsmitglied von FIAN Schweiz, hat ihre Dissertation mit dem Titel «Collective Action for Tomorrow’s Food System: An Analysis of Civil Society’s Engagement and Farmers‘ Resistance in Switzerland» im Herbst 2022 an der Universität Genf verteidigt.

In ihrer Forschung beschäftigte sie sich mit der Frage, wie sich die Zivilgesellschaft für ein gerechteres, ökologischeres und gesünderes Ernährungssystem einsetzt. Dazu untersuchte sie zum einen die Vielfalt an Ernährungsinitiativen, die im Kanton Genf existieren, wie zum Beispiel Gemüseabos, Food Coops oder Lebensmittelbanken. FIAN Schweiz nahm ebenfalls an der Untersuchung teil. Zum anderen vertiefte sie die Frage des Zugangs zu Land für Quereinsteiger:innen sowie den Widerstand des bäuerlichen Milieus gegen die Volksinitiativen gegen Pestizide.

Die Ergebnisse der Dissertation zeigen, dass sich nur wenige Organisationen für einen systemischen Wandel einsetzen, der aber notwendig wäre, um ein Ernährungssystem zu verändern, welches auf der Ausbeutung von Mensch und Umwelt beruht. Für einen effektiven Wandel sind unter anderem einerseits die Stärkung von Allianzen und die Bildung von Koalitionen zwischen verschiedenen Akteuren des Ernährungssystems von entscheidender Bedeutung (z. B. durch Food Policy Councils). Andererseits müssen systemische Blockaden („systemic lock-ins“), wie z.B. die Eigentumsverhältnisse an landwirtschaftlichen Flächen, berücksichtigt werden. Die Anerkennung dieser Mechanismen ist entscheidend für die Debatte über Veränderungen des Ernährungssystems.

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Doktorarbeit «Collective Action for Tomorrow’s Food System»

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