25 Jahre FIAN Schweiz

1995 wurde FIAN Schweiz als Teil von FIAN International gegründet. 25 Jahre steht FIAN Schweiz nun schon im Einsatz für die Umsetzung und den Schutz des Menschenrechts auf Nahrung, gegen den Hunger in der Welt, für menschenwürdigere Lebensumstände. Vieles haben wir in dieser Zeit angestossen, umgesetzt und manchmal auch erreicht:

  • Wir haben, zusammen mit andern Organisationen, die Schweiz dazu gebracht, die Ausarbeitung der UN-Deklaration zu den Rechten der Bäuerinnen und Bauern aktiv zu unterstützen.
  • Wir haben die Ausarbeitung der zivilgesellschaftlichen Parallelberichte 2010 und 2019 zur Umsetzung des UN-Wirtschafts- und Sozialpakts durch die Schweiz koordiniert, aktiv an der entsprechenden UN-Überprüfung teilgenommen und zahlreiche Begleitveranstaltungen – insbesondere zur Umsetzung der UN-Empfehlungen – organisiert.
  • Wir haben, unterstützt durch andere Organisationen, die Bundesverwaltung dazu gebracht, bei der Ausarbeitung des neuen UN-Abkommens zu Transnationalen Konzernen und Menschenrechten präsent zu sein und sich zunehmend zu beteiligen.
  • Wir stehen mit der Bundesverwaltung bezüglich Transnationaler Konzerne mit Bezug zur Schweiz und Menschenrechtsverletzungen im globalen Süden im Austausch.
  • Wir haben eine Kampagne gegen die Nahrungsmittelspekulation geführt mit Veranstaltungen in Zürich und Genf sowie Interventionen bei einer Bank und einer Vorsorgestiftung.
  • Wir haben die Zusammenhänge zwischen dem Dienstleistungsabkommen TISA und den Rechten auf Nahrung und Wasser untersucht und die Problematik an Veranstaltungen und mit Publikationen thematisiert.
  • Wir haben mehrere Volksinitiativen unterstützt: Die Initiative gegen Nahrungsmittelspekulation, die Initiative für Ernährungssouveränität und die Fair Food-Initiative. Bei der Konzernverantwortungsinitiative gehören wir zur Koalition von weit über 100 Organisationen, die sich aktiv für die Initiative einsetzen.
  • Wir haben in Genf die Kampagnen «Un triple A pour Genève» und «Exigeons la cohérence» mit dem Ziel geführt, die Kohärenz zwischen der Politik der Behörden, den Aktivitäten der Wirtschaft und der Achtung des Rechts auf Nahrung im globalen Süden zu fördern.
  • Die Lokalgruppe von Genf setzt sich für die Schaffung eines Unabhängigen Periodischen Überprüfungsmechanismus der in der Kantonsverfassung verankerten Grundrechte ein und hat den ersten zivilgesellschaftlichen Bericht über den Stand der Umsetzug koordiniert.
  • Wir haben an einer Sekundarschule in Genf während mehrerer Wochen Sensibilisierungs-Workshops für das Recht auf Nahrung anhand des von uns auf Schweizer Verhältnisse adaptierten Spiels «Trivial contre la faim» abgehalten.
  • Wir haben zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt oder uns daran beteiligt, mit mehreren Universitäten zu verschiedenen Themen kooperiert und viele Publikationen veröffentlicht.
  • Wir arbeiten in verschiedenen Netzwerken, Plattformen und Arbeitsgruppen Wir haben eine entsprechende Bekanntheit bei Bundes- und kantonalen Behörden sowie in der Zivilgesellschaft erreicht.

Für manch Wichtiges hatten wir jedoch keine ausreichenden finanziellen Ressourcen oder menschliche Kapazitäten. Dies betrifft insbesondere die Themenbereiche Extraterritoriale Staatenpflichten, Menschenrechtsverträglichkeitsprüfungen, Agenda 2030 und Klimawandel. Während einiger Jahre konnten wir die Stelle einer Geschäftsführerin finanzieren und Praktikant*innen beschäftigen, doch seit manchen Jahren fehlen uns die entsprechenden Mittel. Dies verlangte z.T. erhebliche Anstrengungen und Durchhaltevermögen der ehrenamtlich arbeitenden Vorstandsmitglieder und Freiwilligen. Wir sind daran, nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen. Die günstigste Situation würde für uns eintreten, wenn wir mit einigen Grossgönner kooperieren könnten, die das Betriebsbudget für mehrere Jahre übernehmen würden …

2020 ist nicht nur ein Jubiläumsjahr für FIAN Schweiz, sondern auch das Jahr, in dem die Corona-Pandemie ausbrach und sich FIAN intensiv damit auseinandersetzt, in dem die Konzernverantwortungsinitiative endlich zur Abstimmung kommt, in dem die Umsetzung der UN-Deklaration zu den Rechten der Bauern und Bäuerinnen in der Schweiz angepackt werden soll … All dies motiviert uns, mit viel Elan weiterzumachen.  Aber dies gelingt nur mit der Unterstützung möglichst vieler Personen und Institutionen, die uns als Freiwillige oder als Förderer*in regelmässig unterstützen, die Mitglied sind oder werden, die sich mittels unseres Newsletters oder über Facebook informieren. Auf das Jubiläum hin hat FIAN Schweiz eine neue Möglichkeit zur Beteiligung geschaffen: Sie können «offizielle Unterstützer*in» werden (Näheres dazu auf der Website unter «Unterstützer*in»). Damit rufen wir Sie auf: Geben Sie uns für die nächsten Jahre neuen und stärkeren Schub!

Unser Jubiläum feiern wir mit einer Veranstaltung am 1. September in Genf: Ana Maria Suárez-Franco von FIAN International wird über die Arbeit von FIAN zur COVID-19-Krise sprechen. Anschliessend werden wir über die Zukunft von FIAN und der Schweizer Sektion und die künftigen Herausforderungen diskutieren (Maison des Associations, salle Albert Jacquard, 15 rue des Savoises; 18:30 Uhr). Eine weitere Veranstaltung wird voraussichtlich im Spätherbst in Zürich folgen. Sie sind herzlich eingeladen!

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