Die ZKB beharrt auf Anlagen in Agrarrohstoffen

Im Dialog mit der Zürcher Kantonalbank ZKB hat FIAN Schweiz von der Bank eine weitere Antwort erhalten.  Diese fällt jedoch enttäuschend aus:

Die ZKB führt Vorgaben auf, welche «die Möglichkeiten von Investoren einschränken, gezielt und ungeprüft in einzelne Agrarrohstoffe zu investieren». Es handelt sich jedoch um keine wirklichen Einschränkungen für die Möglichkeiten, Anlagen in Agrarrohstoffe zu tätigen, wie wir in unserem 3. Brief vom 20. Dezember 2013 darlegen.

Die ZKB behauptet, «dass die Spekulation von Agrarrohstoffen nicht über diversifizierte Anlageprodukte geschieht», wozu der ZKB Rohstoff Fonds gehört. Demgegenüber verweisen wir auf die kürzlich erschienene Metastudie «Finanzspekulation und Nahrungsmittelpreise: Anmerkungen zum Stand der Forschung» von Prof. Dr. Hans-Heinrich Bass, Fakultät Wirtschaftswissenschaft der Hochschule Bremen. Ein Ergebnis dieser Studie ist, «dass es einander ergänzende Forschungsergebnisse gibt, die einen Zusammenhang zwischen exzessiver Spekulation, wahrscheinlich einschließlich der indexorientierten Spekulation, und den Preisspitzen der Jahre 2008 und 2011 nahelegen» (S. 14).

Entsprechend der obigen Annahme schreibt die ZKB: «An Produkten auf breit diversifizierten Rohstoffindizes oder Baskets, die primären Investorenbedürfnissen dienen, hält die Zürcher Kantonalbank dagegen fest».

Wir halten es aus menschlicher Sicht für unerträglich und aus menschenrechtlicher Sicht für unrechtmässig, dass sich die Staatsbank ZKB am Geschäft mit Agrarrohstoffen beteiligt. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Staaten und ihre Organe aufgrund der internationalen Menschenrechtsverträge und -normen verpflichtet sind, die Menschenrechte von Personen auch ausserhalb ihres Territoriums zu achten. Als Institution des Standes Zürich unterliegt auch die ZKB dieser menschenrechtlichen Verpflichtung, in vorliegendem Fall zur Achtung des Rechts auf Nahrung der Menschen im Globalen Süden.

Da die ZKB noch keine Bereitschaft signalisiert hat, die Anlagen in Agrarrohstoffe vollständig aufzugeben, werden wir nun die Abklärung politischer Möglichkeiten, um die ZKB zu diesem Schritt zu bewegen, aktiv an die Hand nehmen.

2. Antwort der ZKB vom 2. Dezember 2013

3. Brief an die ZKB vom 20. Dezember 2013

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