Alternativen zum Greenwashing der Unternehmen – Lösungen für die Ernährungs- und Klimakrise

Diese neue Ausgabe des jährlichen erscheinenden «Right to Food and Nutrition Watch», der von FIAN mitherausgegeben wird, untersucht die Ursachen, Auswirkungen und Reaktionen auf die Ernährungs-, Klima- und Umweltkrisen. Er stellt falsche, gewinnorientierte Lösungen in Frage und präsentiert Alternativen, die im Menschenrecht auf angemessene Nahrung, ökosoziale Gerechtigkeit, Agrarökologie und Ernährungssouveränität verankert sind.

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Die industriellen Lebensmittelsysteme haben es nicht geschafft, den Ernährungsbedarf der Bevölkerung unseres Planeten zu decken. Fast 800 Millionen Menschen leiden heute an Hunger. Unsere Lebensmittelsysteme produzieren ein Drittel aller Treibhausgasemissionen, was massiv zur Klimakrise beiträgt und die Lebensmittelerzeugung weiter beeinträchtigt. Die industrielle Landwirtschaft treibt den Biodiversitätsverlust an, zerstört Ökosysteme und stört die natürlichen Kreisläufe.

Raubbau, Kommerzialisierung und Finanzialisierung der Natur verschärfen Ausbeutung, Enteignung und gewaltsame Vertreibungen noch weiter. Die zunehmende Kontrolle der natürlichen Ressourcen durch eine kleine Zahl mächtiger Unternehmen, Einzelpersonen und Staaten führt auch zu geschlechterspezifischer Gewalt, intersektionalen Formen der Diskriminierung und wachsender Ungleichheit.

«Alternativen zum Greenwashing der Unternehmen» vom Global Network for the Right to Food and Nutrition zeigt einen anderen Weg auf, der auf dem Kampf der Basis gegen die Vereinnahmung durch Unternehmen, Greenwashing und neokoloniale Praktiken beruht. Er ist im Recht auf Nahrung verankert und setzt sich für die Rechte von Menschen in ländlichen Gebieten sowie für Ernährungssouveränität für alle ein.

Das Heft ist in vier Abschnitte unterteilt, die sich (1) mit den internationalen Entwicklungen, (2) der Ernährung und der dreifachen ökologischen Krise, (3) dem grünen Kolonialismus und der Dekarbonisierung sowie (4) den Kämpfen an der Basis und Lösungen für die Klima- und Ernährungskrise befassen.

Trotz der sich verschärfenden Nahrungsmittelkrise gab es im Jahr 2023 kaum entschlossene internationale Massnahmen zur Bekämpfung der Ursachen. Stattdessen setzten Unternehmen die Vereinnahmung internationaler Foren, insbesondere der UNO, unvermindert fort. Die Nahrungsmittelkrise und die dreifache ökologische Krise des Klimawandels, des Biodiversitätverlustes und der Umweltverschmutzung sind untrennbar miteinander verbunden. Doch Konzerne und Staaten fördern für beide ähnliche technologische Lösungen und versäumen es, die Rechte der kleingewerblichen Lebensmittelproduzent*innen zu berücksichtigen.

In den letzten Jahren wurden die Dekarbonisierung und damit zusammenhängende marktorientierte Ansätze als Standardlösung zur Bewältigung dieser miteinander verflochtenen Krisen durchgesetzt. Doch dieser grüne Neo-Kolonialismus führt lediglich die Umweltzerstörung und die Kommodifizierung der Natur fort und vertieft gleichzeitig die bestehenden Ungleichheiten.

Eine gerechte ökosoziale Umgestaltung unserer Lebensmittelsysteme, die das Recht aller Menschen auf Nahrung schützt, erfordert globale Gerechtigkeit und die Förderung von Ernährungssouveränität, Harmonie und Gleichgewicht zwischen Mensch und Umwelt.

► Heft (PDF) «Alternativen zum Greenwashing der Unternehmen»