Newsletter 3 / 2019

> Uganda: «Erbitterter Kampf gegen Kaffeeriesen» – mit Tochterfirma und Abnehmern in der Schweiz
> Publication du rapport parallèle sur DESC en Suisse
> Veröffentlichung des Parallelbericht zu den WSK-Rechten in der Schweiz
> Soutenez maintenant l’initiative pour des multinationales responsables !
> Unterstützen Sie jetzt die Konzernverantwortungsinitiative!
> Nos engagements de cette dernière année
> Unser Engagement im letzten Jahr

 

 

Uganda: «Erbitterter Kampf gegen Kaffeeriesen» – mit Tochterfirma und Abnehmern in der Schweiz

Im Jahr 2001 vertrieb die ugandische Armee mehr als 4.000 Menschen aus vier Dörfern, weil die Regierung deren Land an die Kaweri Kaffee-Plantage verpachtet hatte. Kaweri ist eine Tochterfirma der deutschen Neumann Kaffee Gruppe NKG. Diese gehört weltweit zu den grössten Produzenten: Jede siebte Tasse Kaffee weltweit stammt von der NKG.

Von der Schweiz aus wird die Plantage von der in Zug ansässigen Tochterfirma NKG Tropical Farm Management GmbH geführt. Und mit Migros und Emmi gehören Schweizer Firmen zu den Kaffee-Abnehmern von NKG. Darüber berichtete der SonntagsBlick vom 4. August 2019 und verwies auf den Einsatz von FIAN Deutschland zugunsten der Vertriebenen. Der SonntagsBlick vom 25. August 2019 veröffentlichte einen Leserbrief von FIAN Deutschland.

Die Vertriebenen leiden heute unter Mangelernährung und Hunger, schlechter Gesundheit, Armut und schlechten Wohnverhältnissen. Bis heute wurden sie nicht entschädigt. Doch sie fordern ihre Rechte ein: Im Jahr 2002 verklagten sie die ugandische Regierung und die Kaweri Kaffee Plantage. Erst nach elf (!) Jahren sprach das zuständige Gericht 2013 das erste Urteil – zugunsten der Vertriebenen. Im Juli 2019 fand die zweite Anhörung vor Gericht statt. Der Richter ordnete ein Mediationsverfahren unter gerichtlicher Aufsicht an. Die Staatsanwaltschaft hat nun die Anwälte der Vertriebenen zu einem Treffen am 10. September eingeladen, um die nächsten Schritte der Mediation zu besprechen.

Um ein konstruktives und transparentes Mediationsverfahren zu unterstützen, wandte sich FIAN Schweiz mit einem Brief an den deutschen Botschafter in Bern und übermittelte ihm einen Brief von FIAN International an den deutschen Aussenminister. Als Reaktion erhielt FIAN Schweiz umgehend das Antwortschreiben des Aussenministers an FIAN International. Auf dessen unbefriedigende Ausführungen reagierte FIAN Deutschland mit einer brieflichen Stellungnahme.

Die eigentlichen schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen – die Vertreibung der 4’000 Bewohner*innen mit all den Folgen – wurde vom ugandischen Staat begangen. NKG’s Tochterfirma Kaweri war an den Menschenrechtsverletzungen beteiligt, da das Unternehmen die Vertreibung vollendete und Feldfrüchte der Vertriebenen abholzte. Das Unternehmen begeht weiterhin Menschenrechtsverstösse, indem es Saisonarbeiter*innen als als Tagelöhner*innen beschäftigt und mit Löhnen unter dem Existenzminimum ausbeutet. Von der Vertreibung und Ausbeutung profitiert die Neumann Kaffee Gruppe, die über ihre Geschäftstätigkeit mit den Menschenrechtsverletzungen verbunden ist. Mit den Menschenrechtsverletzungen verbunden sind ebenfalls die Managementfirma NKG Tropical Farm Management GmbH in Zug und die Schweizer Abnehmer Migros und Emmi.

Oberstes Ziel muss es nun sein, dass die Vertriebenen aufgrund des Gerichts- und Mediationsverfahrens wieder mindestens gleichwertiges Ackerland, Häuser, eine ausreichende Gesundheitsversorgung und Schulen sowie volle Entschädigung für alle erlittenen Beeinträchtigungen erhalten. Dazu können Migros und Emmi ihren Lieferanten NKG anhalten, dazu muss die NKG Tropical Farm Management GmbH Hand bieten.

Die gegenwärtig im Parlament beratene Konzernverantwortungsinitiative hätte möglicherweise zur Milderung dieser Katastrophe beitragen können: Unterstützen auch Sie die Konzernverantwortungsinitiative!

mehr Informationen:

Dokumentation des Falls auf der Website von FIAN Deutschland
Hintergrundbroschüre «Coffee to Go – die Vertreibung zugunsten der Kaweri Coffee Plantation in Mubende/Uganda und ihre Folgen» von FIAN Deutschland

Publication du rapport parallèle sur DESC en Suisse

Depuis l’été 2018, FIAN Suisse coordonne le groupe de travail « Pacte I » de la Plateforme des ONG suisses pour les droits humains qui regroupe près de 30 organisations de la société civile. Ce groupe prépare l’examen de la Suisse devant le Comité des droits économiques, sociaux et culturels des Nations Unies (CDESC) qui aura lieu fin septembre 2019.

Après avoir soumis une contribution initiale et participé à la pré-session en octobre 2018, le groupe vient de terminer son rapport parallèle sur l’état de réalisation des droits économiques, sociaux et culturels en Suisse. Ce rapport a été transmis début septembre aux expert·e·s du comité.

FIAN Suisse participera activement à l’examen de la Suisse en délivrant une interpellation au nom du groupe de travail pendant la session publique (30 septembre 15-18h Palais Wilson, Genève) et en organisant un lunch briefing avec les expert·e·s le 1er octobre avant le début de l’examen (13h45-14h45).

Vous êtes bienvenu·e·s pour assister à ces discussions. Si vous souhaitez y assister, vous devez vous inscrire sur le site de l’ONU.

Veröffentlichung des Parallelbericht zu den WSK-Rechten in der Schweiz

Seit Sommer 2018 koordiniert FIAN Schweiz die Arbeitsgruppe «Pakt I» der NGO-Plattform Menschenrechte Schweiz, die fast 30 zivilgesellschaftliche Organisationen umfasst. Diese Gruppe bereitet die Überprüfung der Schweiz vor dem UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (CESCR) Ende September 2019 aus zivilgesellschaftlicher Perspektive vor.

Nach der Einreichung eines ersten Beitrags und der Teilnahme an der Vorbereitung im Oktober 2018 hat die Gruppe gerade ihren Parallelbericht über den Stand der Verwirklichung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte in der Schweiz fertiggestellt. Dieser Bericht wurde Anfang September an die Experten des Ausschusses geschickt.

FIAN Schweiz wird sich aktiv an der Überprüfung der Schweiz beteiligen, indem wir während der öffentlichen Sitzung (30. September, 15 – 18 Uhr im Palais Wilson, Genf) eine Erklärung im Namen der Arbeitsgruppe verlesen und am 1. Oktober vor Beginn der Überprüfung (13:45-14:45) ein Lunch Briefing mit den Expert·inn·en organisieren.

Sie sind herzlich eingeladen, diese Diskussionen mitzuverfolgen. Für die Teilnahme müssen Sie sich auf der Website der Vereinten Nationen registrieren.

Soutenez maintenant l’initiative pour des multinationales responsables !

FIAN Suisse soutient l’initiative pour des multinationales responsables. Ce que l’initiative demande est une évidence : lorsque des multinationales polluent l’air ou contaminent l’eau potable, elles doivent être tenues responsables.

Il existe entre autres déjà plus de 250 comités locaux dans lesquels des milliers de personnes s’engagent en faveur de l’initiative dans leur commune. Et plus de 20’000 soutiens ont déjà suspendu un drapeau à leur balcon pour donner de la visibilité à l’initiative.

Vous voulez vous engager dans un comité local, suspendre un drapeau ou écrire des courriers de lecteurs ? Inscrivez-vous ici et dites-nous de quelle manière vous pouvez soutenir l’initiative pour des multinationales responsables : Inscription.

Le lobby des multinationales géantes comme Glencore ou Syngenta va combattre l’initiative avec un budget de plusieurs millions et essayer de discréditer nos demandes importantes avec des propos erronés. Pour gagner la votation, nous avons aussi besoin de votre soutien ! Inscrivez-vous ici : Inscription.

Merci beaucoup pour votre soutien !

Unterstützen Sie jetzt die Konzernverantwortungsinitiative!

FIAN Schweiz unterstützt die Konzernverantwortungsinitiative. Die Initiative fordert eine Selbstverständlichkeit: Wenn Schweizer Konzerne wie z.B. Glencore im Ausland die Luft verschmutzen oder das Trinkwasser vergiften, dann sollen sie dafür auch geradestehen.

Unterdessen gibt es schon 250 Lokalkomitees, in denen sich Tausende Engagierte auf Gemeindeebene für die Initiative einsetzen. Und über 20’000 Unterstützer/-innen haben eine Fahne am Balkon aufgehängt, um die Initiative sichtbar zu machen.

Wollen Sie sich in einem Lokalkomitee engagieren, eine Fahne aufhängen oder Leserbriefe schreiben? Tragen Sie sich hier ein und sagen Sie uns, wie Sie die Konzernverantwortungsinitiative unterstützen können: Engagement.

Die Lobby von Grosskonzernen wie Glencore und Syngenta wird die Initiative mit einem Millionenbudget bekämpfen und unser wichtiges Anliegen mit Falschaussagen zu diskreditieren versuchen. Um zu gewinnen, brauchen wir auch Ihre Unterstützung! Tragen Sie sich hier ein: Engagement.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Nos engagements de cette dernière année

Lutter contre un accaparement de terres en Sierra Leone, négocier le Traité des Nations Unies sur les sociétés transnationales et les droits humains, coordonner le rapport parallèle de la société civile en vue de l’examen de la Suisse par le Comité des droits économiques, sociaux et culturels de l’ONU, promouvoir l’initiative pour des multinationales responsables … Tous ces combats nous ont tenu en haleine l’année dernière. Le rapport annuel 2018 de FIAN Suisse, récemment publié, en fait état.

Unser Engagement im letzten Jahr

Ein Landraub in Sierra Leone, das UN-Abkommen zu Transnationalen Konzernen und Menschenrechten, die zivilgesellschaftliche Parallelberichterstattung zur Überprüfung der Schweiz durch den UN-Ausschuss für WSK-Rechte, die Konzernverantwortungsinitiative … vieles hielt uns letztes Jahr in Atem. Darüber berichtet der kürzlich erschienene Jahresbericht 2018 von FIAN Schweiz.


FIAN Suisse/Schweiz
Combattre la faim avec les droits humains / mit Menschenrechten gegen den Hunger und für ein Leben in Würde

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Secrétariat: 15 rue des Savoises, CH-1205 Genève, Tel: +41 (0)77 429 26 30, fian@fian-ch.org
Regionalbüro Deutschschweiz: Quellenstrasse 31, CH-8005 Zürich, Tel: +41 (0)76 420 85 04, kontakt@fian-ch.org

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