AHV/IV/EO-Fonds beendet Nahrungsmittelspekulation

Ein menschenrechtlich hoch erfreulicher Entscheid: Der Verwaltungsratsausschuss der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO beschloss Ende 2014, ab 2015 im Rohstoffbereich auf Agrarrohstoffe und Viehwirtschaft zu verzichten und nur noch in Energiewerte und Edelmetalle zu investieren. Dies wurde im Jahresbericht 2014 und über einen Artikel in der NZZ am Sonntag publik.

Damit zieht sich einer der grössten öffentlichen Investoren aus der sogenannten Nahrungsmittelspekulation zurück. Wie schon früher von FIAN Schweiz dargelegt, kann die Spekulation auf Agrarrohstoffe zu Preissteigerungen und häufigeren und stärkeren Preisschwankungen bei Grundnahrungsmitteln im globalen Süden führen und damit das Recht auf Nahrung beeinträchtigen.

Der Entscheid fiel aus Gründen der «politischen Sensibilität», welche das Thema in den letzten Jahren erlangt habe, erklärte Präsident Marco Netzer. Mit der Anpassung der Anlagestrategie kommt der Fonds der menschenrechtlichen Verpflichtung jedes staatlichen Organs nach, die Menschenrechte – auch im Ausland – zu achten.

Damit steigt der Druck auf die Zürcher Kantonalbank ZKB, einen andern gewichtigen öffentlichen Investor, ihrer menschenrechtlichen Verpflichtung nachzukommen: FIAN Schweiz fordert seit 2013 in einem schriflich und mündlich geführten Dialog, aus ihren Fonds die Agrargüter (inkl. Vieh) auszuschliessen und diesen Ausschluss als bankverbindlichen Grundsatzentscheid festzuhalten.

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